25 Jahre Naturschutzarbeit in Frankenburg
25 Jahre Naturschutzarbeit in Frankenburg
Seit 1987 werden an der HS/NMS Frankenburg regelmäßig Naturschutzaktionen durchgeführt. Diese Aktivitäten finden aus organisatorischen Gründen nicht nur während der Unterrichtszeit statt. Mit großer Begeisterung arbeiten die Jugendlichen auch in ihrer Freizeit für den Naturschutz. Während der vergangenen 25 Jahre waren mehrere Hundert Schülerinnen und Schüler an den unten beschriebenen Aktionen beteiligt und lernten so auch nachhaltig verantwortungsvolles Handeln gegenüber ihrer Umwelt. Zum Beispiel wurden viele Nistkästen noch nach Ende der Schulaktion gebaut. Ein Schüler stellt mit seinem Vater seit drei Jahren einen Amphibienzaun beim Löschteich neben dem Elternhaus auf.
Amphibienschutz:
Seit 1992 errichten wir jedes Frühjahr einen Amphibienschutzzaun in der Frankenburger Ortschaft Kinast. Wir spannen entlang der Straße ein Netz und graben Kübel ein. Die Amphibien wandern das Netz entlang und fallen in die Kübel. Fr. Sabine Winter, eine Anrainerin, bringt sie jeden Morgen zu einem nahen Weiher und notiert die Anzahl der gefangenen Tiere. Heuer haben wir den Zaun bereits zum 21. Mal aufgestellt! Seit der Verlängerung des Zaunes von 250 auf 800 Meter helfen uns auch Bewohner der Ortschaft und Mitglieder des Naturschutzbundes. Mit Hinweisschildern werden die Autofahrer zusätzlich um besondere Vorsicht gebeten. Diese Naturschutzaktion erwies sich als besonders nachhaltig und führte zu einer starken Vermehrung der Amphibien in diesem Gebiet. 1992 wurden 243 Tiere in Kübeln gefangen, 2011 brachten wir bereits 3525 Lurche (Erdkröten, Grasfrösche und Molche) sicher über die Straße - heuer waren es 2923 Tiere. 28000 Amphibien konnten so seit Beginn des Projekts sicher ihren Laichplatz erreichen.
Mittlerweile ist unsere erfolgreiche Aktion auch über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt. Immer wieder werden wir von Personen, die Amphibienschutzzäune aufstellen wollen, um Rat gefragt. Mit unserem alten Zaun haben wir in den Gemeinden Attersee und Eberschwang beim erstmaligen Errichten eines Amphibienschutzzaunes geholfen. Mittlerweile sind dort eigene Zäune angekauft worden, die ebenfalls jedes Frühjahr aufgestellt werden.
Nistkästen:
Mehr als 400 Nistkästen für Vögel sowie Quartiere für Fledermäuse und Insekten haben wir seit 1991 angefertigt und betreut. Neben den Nistkästen für verschiedene Meisenarten bauten wir auch welche für seltenere Arten wie Baumläufer oder Hohltaube. Die Wirtschaftswälder in Frankenburg und Redleiten bieten offensichtlich nur wenige natürliche Nisthöhlen. Bei der jährlichen Reinigung stellten wir nämlich fest, dass unsere Nistkästen von den verschiedenen Vogelarten gleich sehr gut angenommen worden sind, nicht nur vom Waldkauz auf dem Foto in der Anlage. Auch an den im Vorjahr gebastelten Insektenhotels, die die Jugendlichen zu Hause aufgestellt hatten, beobachteten sie schon nach wenigen Tagen die ersten Insekten. Ende Februar 2012 hat uns eine Frankenburger Firma Bausätze geschenkt, aus denen einige Schüler zu Hause Nistkästen angefertigt und noch rechtzeitig vor der Brutsaison aufgehängt haben.
Sehr fleißige Schülerinnen und Schüler erhielten als Anerkennung besondere Auszeichnungen, zum Beispiel bei der Fledermausaktion den selbst gebastelten „Fledermausorden“.
Weitere Aktionen:
Als erste Naturschutzaktion wurde 1987 ein Schulteich gegraben, mit einer Folie ausgelegt, bepflanzt und im Biologieunterricht des Öfteren besucht. Weil im Ortsgebiet stehende Gewässer fehlen, war der Teich für die Tierwelt gleich ein magischer Anziehungspunkt.
Weiters zeichneten wir im Schulhof einen 30m langen Blauwal, um die Größe anschaulich darzustellen, und sandten Protestlisten gegen den Walfang mit 377 Unterschriften an die Japanische und Norwegische Botschaft. Außerdem bauten wir Ameisenschutzgitter und pflanzten Klassenbäume sowie mehrere Hecken im Gemeindegebiet von Frankenburg und der Nachbargemeinde Redleiten.