Der Maibaum - Brauchtum voller Symbolik
Der Maibaum - Brauchtum voller Symbolik
Als Konsulent für Volksbildung und Heimatpflege hat sich Baumann eingehend mit der Symbolik des Maibaumbrauchs auseinandergesetzt. Zuerst wird der gespendete Baum ausgewählt und gefällt. Das Schälen des Stammes, das „Schäpsen“, soll der Überlieferung nach böse Geister und Hexen, die sich in Gestalt von Käfern unter der Rinde verstecken könnten, vertreiben. Nur die Baumkrone bleibt grün, sie wird mit bunten Bändern und einer Flagge geschmückt. Im Wipfel wohnen nach germanischer Vorstellung die Götter.
Drei grüne Kränze werden gebunden. Sie sind das weibliche Element, das vom männlichen, dem Stamm, durchdrungen wird. Die aus Tannenzweigen gebundenen Girlanden, die über den Stamm gewunden werden, binden den Segen des Gedeihenden.
Nachdem der Baum fertig geschmückt ist, wird er die ganze Nacht bewacht. Am 1. Mai wird er feierlich auf den Marktplatz gebracht und um 15 Uhr händisch aufgestellt. Den Abschluss des Maibaumstellens bildet das Anbringen des Schildes mit dem Maibaumspruch.
Der Maibaum ist ein Symbol für den Frühling sowie ein Fruchtbarkeits- und Segensbrauch. Die erste Nachricht von einem Maibaum in Österreich stammt aus dem Jahr 1230. Es wird darin berichtet, dass am Wiener Hof eine „Maibaumkraxlerei“ stattgefunden hat.
1695 haben sich die weltlichen Herrn bis hin zur Kaiserin Maria Theresia gegen den Brauch gestellt, da es auf Grund der großen Anzahl der geschlägerten Bäume zur Holzknappheit kam, denn zu dieser Zeit stand nicht nur auf jedem Dorfplatz, sondern auch in jedem Garten ein Maibaum.
Eine Aussendung der Marktgemeinde Frankenburg.