Klimabewusstsein beginnt in den Gemeinden
Klimabewusstsein beginnt in den Gemeinden
Der Klimawandel in Garten und Wald
Der Klimawandel ist schon da und seine Auswirkungen werden immer stärker. Wie sie jeden Einzelnen betreffen, wurde in Frankenburg beim Klimaseminar der Gartenakademie des Österreichischen Siedlerverbands veranschaulicht. Wassersparen, das Verhindern von Bodenerosion durch Mulchen und Humusaufbau durch selber Kompostieren sind die klimafreundlichen Rezepte für den eigenen Garten und den Pflanzenbau. Landesgartenfachberater Willi Frickh ging dann auf ein besonders brisantes Thema ein, das massenhafte Auftreten neuer Schädlinge.
Diese beherrschten auch den Vortrag von Bezirksoberförster Ing. Wolfgang Ramsl. Er berichtete vom Klimastress der Fichten in unseren Wäldern und den Schäden durch den Borkenkäfer. Ramsl stellte hitzeverträgliche Baumarten und ihre Standortansprüche vor und nannte die Versuchsflächen im Frankenburger Gemeindewald als mustergültiges Beispiel für einen zukunftsfähigen Mischwald.
Beeindruckend war eine Vorführung mit seinem Diensthund Arras, der an den Bäumen vor dem Preuner Wirt eine Probe mit dem Geruch des asiatischen Laubholzbockkäfers finden musste. Dieser gefürchtete Holzschädling wurde bereits mehrmals mit Verpackungsholz eingeschleppt und hat das Potenzial, unsere Laubwälder großflächig zu zerstören.
Die Frankenburger Klimaziele
Dass Frankenburg den Holzreichtum von Hausruck- und Kobernaußerwald noch mehr nutzen wird, um klimaneutral und schließlich energieautonom zu werden, ist das erklärte Ziel von Bürgermeister Hans Baumann. Er wurde darin von Umweltlandesrat Rudi Anschober bestärkt, der die regionale Wertschöpfung durch innovative oberösterreichische Betriebe hervorhob, von denen es auch in Frankenburg einige gibt.
Die Gemeinde beheizt fast alle ihre Gebäude klimaneutral mit Hackschnitzel-Nahwärme und wird in Zukunft ihre Energieeffizienz steigern und den Ausbau von Photovoltaikanlagen wie auf den Schuldächern forcieren. Bürgermeister Baumann ist zuversichtlich, dass auch die Haushalte und Landwirte in Frankenburg bis zur Landesausstellung 2026 die Energiewende schaffen.
Was jeder Einzelne tun kann, um das Klima zu schützen, erklärte Edmund Brandner mit viel Augenzwinkern und Selbstironie. Der Klimamönch der Oberösterreichischen Nachrichten hat den Klimaschutz im Selbstversuch ein Jahr ausprobiert und dadurch deutlich an Lebensqualität gewonnen. Brandner begeisterte die Teilnehmer der Umwelttage mit seiner genussvollen Herangehensweise an das wenig populäre Thema.
Nachhaltig und regional
Genuss stand im Mittelpunkt des zweiten Tages der Frankenburger Umwelttage. Gute, alte Obstsorten und vieles mehr gab es beim Obstbaumkirtag und Pletschenmarkt am Marktplatz, danach Naturgenuss im Botanischen Garten in Hintersteining. Das Naturjuwel beeindruckte bei leichtem Nieselregen mit allen Varianten an Grüntönen. Außerdem hat der Umweltausschuss einen neuen Lehrpfad mit vielen Informationen über die Herkunft der Bäume aus aller Welt eingerichtet.
Sachgerechtes Kompostieren demonstrierte Thomas Preuner in seiner Kompostieranlage, in der er auch den Bioabfall aus Frankenburg in wertvollen Humus verwandelt. Zum Abschluss der 3. Frankenburger Umwelttage lud er in seinen Bierheurigen zum Genuss nachhaltig produzierter, regionaler Köstlichkeiten ein.
Eine Aussendung der Marktgemeinde Frankenburg.