Waffenrad-Rallye: Stilvoll schieben bei Traumwetter
Waffenrad-Rallye: Stilvoll schieben bei Traumwetter
"Was, bis zum Göblberg wollt's ihr rauffahren", so der allgemeine Tenor aller, die von der Waffenrad-Rallye erfahren haben. "Ja natürlich, wobei natürlich auch schieben erlaubt ist", war die Antwort.
Das Ergebnis spricht Bände: Alle TeilnehmerInnen schafften die 10,8 Kilometer mitsamt dem Göblberg (799m wobei hier "nur" auf 790m gefahren wurde). Auch mit den 10 TeilnehmerInnen ist man sehr zufrieden: "Es ist das erste Rennen dieser Art in Frankenburg und die meisten haben erst sehr kurzfristig davon erfahren und brachten ihre Räder nicht mehr rechtzeitig in Schuss", so Gabi Preuner vom Gasthaus Preuner Wirt.
Das Material wurde nicht gerade geschont, auch wenn alle TeilnehmerInnen ihren Drahtesel zum Berg rauf geschoben haben. Bergab im Abschnitt zwischen Göblberg und Riegl waren Bremsen ordentlich gefordert. Das Öl verflüssigte sich und tropfte aus den Lagern, die Naben erhitzten sich und verdampften Wasser augenblicklich, wie das Foto eindrucksvoll beweist.
Sportliche Leistungen bekamen die Zuseher jedenfalls zu sehen - sofern sie die Geschwindigkeit der WaffenradlerInnen nicht unterschätzt haben. Das Spitzenfeld erreichte bereits nach 20 Minuten den Göblberg, zu schnell für so manche Zuschauer. Die Sieger waren Werner Aschenberger aus Vöcklamarkt, der mit einer Zeit von 32:28 auch fast die Zeitnehmung überrumpelte, sowie der Frankenburger Jogi Aiterbichler der mit einer Zeit von 33:39 eine sehr respektable Zeit einfuhr (1. Platz mit Gangschaltung). Andreas Preuner (35:31) und Johann Breckner (38:57) aus Helpfau-Uttendorf belegten die Plätze 2 und 3. Erwin Preuner (38:51) und Heinrich Flickschuh aus Wien (58:32) belegten den Platz 2 und 3 in der Wertung mit Gangschaltung.
Geachtet wurde aber nicht nur auf sportliche Bestleistungen. Die Stilwertung berücksichtigte neben Aussehen und Funktion des Fahrrades auch die Bekleidung des Waffenradfahrers. Hier holte Fritz Aichinger Gold - trotz Punkteabzug für unpassendes Schuhwerk. Hier wurde aber Besserung gelobt.
Sehr schön war auch das Fahrrad von Johann Breckner. Er startete mit seinem Fleetwing Baujahr 1964. Dieses Fahrrad war das erste von KTM. Es wurde damals für den amerikanischen Markt produziert.
Da man mit einem Waffenrad nicht nur sehr schnell sondern auch sehr gemütlich durch die Lande fahren kann gab es auch eine Gemütlichkeitswertung. Die Waffenradler Egbert Plakolm und Martin Eberl erzielten mit einem Zwischenstopp beim Gasthaus "Wirt am Riegl" wertvolle Punkte und holten hier Gold und Silber.
Gerti Schöllhammer aus Haag im Mostviertel war heuer die einzige Dame und erreichte somit in allen Kategorien Gold.
Zum Abschluss feierten die Waffenradler und Waffenradlerinnen gemeinsam im Preuner Stadl bis in die Nacht.